Presseerklärung des Ortsverbandes der Grünen aus Oberkrämer/Leegebruch zu der Aussage des Landkreises :
„Anerkannte Flüchtlinge sollen Gemeinschaftsunterkünfte im Kreis Oberhavel verlassen“
Jörg Ditt dazu :
„Mit Erstaunen und Entsetzen hat der Ortsverband der Grünen aus Oberkrämer/Leegebruch die Aussage des Landkreises zur Kenntnis genommen“
Diese Forderung scheint uns mit Blick auf die aktuelle Wohnungslage unmöglich durchführbar.
Bereits in der Vergangenheit gab es ja Bemühungen, durch hohe Mietforderungen den Bewohnern einen Umzug in eigene Wohnungen „attraktiv“ zu machen. Mit wenig Erfolg.
Jede(r), der jemals in einer Gemeinschaftsunterkunft war, wird bestätigen, dass anerkannte Asylbewerber
– noch dazu, wenn sie mittlerweile einen Job haben – sofort ausziehen würden, so es denn bezahlbare Wohnungen gäbe.
Viele suchen schon seit langer Zeit mit erheblichem Aufwand.
Neben den hohen Mietkosten kommen die Schwierigkeiten immer wieder auftretender Ablehnungen, weil sie „Ausländer“ sind, erschwerend hinzu.
Wir verstehen, dass eine Asylunterkunft keine Dauerlösung für anerkannte Asylbewerber sein kann.
Doch mit der Forderung wird aus unserer Sicht nichts erreicht, außer dass die Drohung im Raum steht, dass Menschen in den Wintermonaten auf der Straße sitzen.
Hilfreicher wäre es aus unserer Sicht, Lösungen statt Forderungen anzubieten, wie zum Beispiel eine Unterstützung der Verwaltung bei der Suche nach bezahlbarem Wohnraum.
Jörg Ditt dazu :“
Wir fordern den Landkreis auf, von dem Vorhaben sofort Abstand zu nehmen und die Ausgleichszahlungen auf ein Normalmaß zu reduzieren.“
Anikke Knackstedt ergänzend dazu :
„Zudem erachten wir ein Umdenken bezüglich einer zukünftigen Gestaltung der Unterbringung für Geflüchtete für unerlässlich.
Gerade in der Coronakrise wurde sichtbar, dass sich die Situation in den Gemeinschaftsunterkünften per se fragwürdig und belastend für die Menschen darstellt.
Eine dezentrale Unterbringung einerseits und zudem eine Umgestaltung der Unterkünfte zu einzelnen Wohneinheiten wäre daher aus unserer Sicht aus mehrfacherer Hinsicht ein wichtiger Schritt.“
Oberkrämer den 28.10.2020
Anikke Knackstedt & Jörg Ditt
SprecherInnen des Ortsverbandes der Grünen aus Oberkrämer/Leegebruch